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Toulouse




Der Hafen Toulouse ist immer noch nicht fertig, es gibt keinen Strom, dafür kostet es aber auch nichts. Man liegt in diesem Hafen sehr zentral, nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Allerdings ist der Lärm fast unerträglich. Bis spät in die Nacht tobt der Verkehr und wenn du glaubst endlich wird's besser, machen die Kneipen zu und Horden Betrunkener halten sich für Caruso persönlich oder liefern sich Hupkonzerte und machen Start- und Bremsduelle mit ihren Motorrädern und Autos. Für mich kann jedoch fast nichts den Reiz dieser rosaroten Stadt trüben. Keinesfalls hätte ich einen Besuch in der Markthalle versäumen wollen. Diese Auswahl an frischem Fisch, an Fleisch und Käse, an Süßem und Fruchtigem, an Fertigem und... mir läuft immer noch das Wasser im Mund zusammen. Im Grande Ronde kommen wir an einem Penner vorbei, man sieht ihm den verkifften Alkoholiker an. In feinstem Deutsch fragt er uns nach woher, wohin und wir dürfen lachend weitergehen mit seinem Rat uns von keinem Spitzbuben in Toulouse ansprechen zu lassen.



Unsere vielen Batterien hat die lange Reise noch durstiger gemacht als uns. Der 10 l Vorrat destilliertes Wasser reicht nicht aus. Ein Schiffer rät uns zu Midi-Wasser, wir lehnen dankend ab. Unser Stegnachbar kommt aus seinem halb ausgebauten Segelboot gekrochen, er sieht aus wie es aus dem Boot riecht. Seine Hose wäre als Putzlappen für unseren Maschinenraum eine Beleidigung. Aber er weiß sofort Rat. Schnappt sich Manfred und beide sind verschwunden, nach einer Stunde zurück, beide mit je 5 Liter l`eau demineralisee belanden. Finde einen bei uns, der 3 km mit dir in den nächsten Supermarkt latscht, auch noch hilft schleppen, nur um dir dann einige Flaschen Bier aufzudrängen um die gelungene Transaktion zu feiern. Ein Weltenbummler, ein Lebenskünstler, seine Devise: Egal welche Sprache, Hauptsache Mensch. Wir ziehen den Hut.