www. Beluga-on-Tour.de

 

 

Navigation

•   Begleiten sie Frau Hinkebein
    auf ihrem Weg nach Süden


•   Die Mosel

•  Canal de l'est branche sud,
    Vogesenkanal


•   Saône

•   Rhône

•   Die Camargue

•   Canal du Midi

•  Canal latéral à la Garonne

•   Toulouse

•   Zurück auf dem Midi

•   Canal de la Robine

•   Canal du Rhone a Sete

•   Zurück auf der Rhône

•  Auf der Saone

•   Der Doubs

•   Richtung Elsass

•  Abstecher nach Colmar

•  Plobsheim

Zurück auf dem Canal du Midi





Ab der Scheitelhaltung im Midi schleusen wir jetzt abwärts. Das ist selbst für die Charterer kein Problem. Es gelingt ihnen zwar in jeder Schleuse quer zu stehen, manche verkeilen sich auch gleich im Schleusentor, besonderen Spezialisten gelingt es sogar sich beim manövrieren um die eigene Achse zu drehen, nur um dann da wieder hinzuschauen, wo sie her kommen.

In Trebes liegen wir von morgens um 10 bis nachmittags um 4 vor einer dreier Stufenschleuse und warten. Als wir dran sind, liegen hinter uns aber mindestens noch mal 30 Boote, in eine Schleuse passen maximal 4 Boote und für jeden Schleusengang runter und wieder rauf brauchen die Langweiler 2 Stunden. Der Schleusenwärter drückt nur Knöpfchen, trotzdem, eine Stunde Mittag muss er haben und eine halbe Stunde vor Feierabend drückt er schon gar keinen Knopf mehr, es könnte ja 5 Minuten länger dauern.


C´est la vie. Mit dem Beginn der Mehrfachschleusen bei Castelnaudary nimmt der Verkehr immer mehr zu und es kommt ständig zu Staus und Wartezeiten. Keiner dieser Charterer hat eine Beziehung zu Boot und Wasser, es gibt keinen Ehrencodex, im Gegenteil, sie benehmen sich noch schlimmer als beim Autofahren, schnell hinter einem anderen in die Lücke huschen, oder an der wartenden Schlange vorbeifahren und wenn's irgend geht auch gleich in die offene Schleuse. Es ist schade, dass der Midi so überrannt ist, die Verantwortlichen müssten sich selbst eine Beschränkung auflegen und den Charterverkehr in Grenzen halten. Wenn sich erst rumgesprochen hat, dass in der Hauptsaison tagelanges anstehen vor den Schleusen angesagt ist, werden sich viele zweimal überlegen ob sie einige tausend Mark für ein Charterboot ausgeben, mit dem sie dann nicht vorwärtskommen. Der Schaden für die Region wäre nicht mehr gut zu machen.

Doch egal wie, die Charterer sind wie ein doppelsitziges Rosshaarsofa -- pieksig, ärgerlich und unbequem.

Wir besichtigen die Städte Castelnaudary, Carcassonne, die Dörfer Trèbes, Homps und Argens-Minervois und jedes hat seinen eigenen Reiz. Man ist ins Mittelalter zurückversetzt. Wenn du ganz still bist, hörst du auch die Ritter, die ihre Schwerter schärfen. Ich habe auf manchem Turm ein Burgfräulein wandeln sehen. Auch für Urlauber, die einfach nur kulturinteressiert sind, sehr zu empfehlen. Eine Woche auf einem Passagier-Boot, ein stressfreier Spaß. Das Essen ist hier überall gut und reichlich, billig ist in Frankreich gar nichts.

Klagen dürfen wir nicht, der Stress mit den Charterern hält sich in Grenzen und wir sind gut vorangekommen. Nur die Sau-Hitze macht uns zu schaffen. Das Kanalwasser hat 27°, ich habs gemessen. Im Maschinenraum sind immer 55°, Außentemperatur 37° im Schatten, Blech in der Sonne aufgeheizt auf Minimum 50°, du verbrennst dir die Finger an der Reling. Nach einem Schleusentag fallen wir halb ohnmächtig ins Bett, nur um im eigenen Saft weiter zu schmoren. Mal gespannt wann der erste von uns gar ist.