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Neuerungen an Bord Es gibt Dinge, an die gewöhnt sich eine Bordfrau mit den Jahren. Eines davon ist die Dusche an Bord. Hat man, bevor man sich einseift, das Wasser gestoppt, kommt erst einmal kaltes Wasser, wenn man es erneut startet und wird erst nach einigen Sekunden wieder warm. Allerdings nur, bis sie dem Herren Skipper plötzlich und unerwartet und aus völlig undefinierbaren Gründen nicht mehr gefallen.
„Also, so ist das kein Zustand mehr, mit der Duscherei!“ Dieser Ausspruch meines Herrn und Meister lässt Besorgnis in mir aufkommen und Neuerungen erahnen.
„Als erstes werfe ich den Gummibalg aus dem Ausdehnungsgefäß!“ Mit dieser Idee kann ich mich anfreunden. „Nein, besser, ich ändere die komplette Duschanlage!“
Das verursacht mir bereits ein leichtes Ziehen in der Magengegend. Und dann die neue Duscharmatur im Toilettenraum! Einhebel-System, einfach fantastisch! Völlig problemlos zu bedienen, immer gleicher Wasserdruck und endlich mal ordentlich Wasser, nicht dieses Rinnsal, bei dem man froh war, wenn einem mal ein Wassertröpfchen getroffen hat.
Nur leider, die neue Duschbatterie ist mir ein Rätsel mit sieben Siegeln, denn es ist überhaupt kein Hahn oder Hebel zum Aufdrehen zu sehen. Meine Bitte um eine ordentliche Einweisung oder eine Bedienungsanleitung fordert sofort ein „typisch Frau“ (eigentlich sagt er „Weiber“) heraus. Immerhin zeigt er mir das winzig kleine Köpfchen, das in drei Richtungen bewegt werden kann und mich auf Anhieb zwei Fingernägel kostet.
Als ich dann auch noch vorlaut feststelle, dass jetzt beim Öffnen kein kaltes, sondern heißes Wasser kommt und dieses Wasser genau so nass ist und die Seife wegspült wie bei der alten Dusche, stehen meine Karten an diesem denkwürdigen Tag gar nicht richtig gut.
Als Bordfrau ist man flexibel geboren, Neuerungen sind Gewohnheitssache und Fingernägel wachsen ja nach. Kolumne erschienen im Bootsmagazin WasserSport Ausgabe 12/2006 |