Beluga on tour  
 



Das sagt der Leser:

Hannes S.
...habe "12 Flüsse für Beluga" gelesen und muss Dir als Erstes sagen, wie froh ich bin, dass Du Dich in Havelberg nicht von Jürgen Straßburger hast "einfangen" lassen!!
Dein Buch habe ich mit großem Vergnügen gelesen, nicht nur weil es "meine Gegend ist", sondern auch, weil ich einen großen Teil der Brandenburgischen, Berliner und Mecklenburg-Vorpommernschen Gewässer mit dem Charterboot in den 90er Jahren befahren habe und damals schon begeistert war. Viel hat sich getan seitdem und Dein Buch ist ein hervorragendes Hilfsmittel für künftige Planungen. Abgesehen davon möchte ich Dir auch meinen Respekt für die umfänglichen geschichtlichen und "landsmanschaftlichen" Erläuterungen zu den Fahrgebieten zollen. Da steckt sehr viel Arbeit und Wissen drin. Dieses mit dem gepaart, was Deine Bücher "besonders" macht, nämlich die Geschichtchen und Begegnungen, die Probleme mit Boot, Land und Leuten, Versorgung pp. sind doch genau das, was den Wasserwanderer interessiert. Nicht nur als Wissenshintergrund, sondern weil diese Erlebnisse und Begegnungen für meine Frau und mich den großen Reiz des Bootfahrens gerade auch über längere Dauer ausmachen...

LESEPROBE

Kapitel 8

Habt Ihr euch das so gedacht…?

„Was treibt ihr eigentlich den ganzen Tag auf dem Boot?“, das ist eine Frage, die ich oft und immer wieder von unseren Landratten-Freunden höre.
Eigentlich kann ich sehr viel genauer benennen, was wir nicht machen, nämlich Urlaub. Wir haben unseren Sommerwohnsitz verlegt. In eine Wohnstatt die winzig ist, schaukelt – nicht immer, aber oft genug – deren Pflege auch im Sommer ordentlich Arbeit macht, auch wenn sie sich nicht mit englischem Rasen und Blumerabatten schmückt. Landratten machen sich kaum eine Vorstellung, wie dreckig ein Boot im Wasser wird. Außen und innen. Ok, wird jetzt mancher einschieben, hört auf zu jammern, ihr habt ja sonst nix zu tun, da könnt ihr ruhig ein bisschen putzen. Diesem Argument kann man sich schwerlich entziehen, obwohl es ja von völliger Unkenntnis geprägt ist. Welche Landratte kann beurteilen, wie es ist, wenn blütenstaubgepuderte Wollmäuse auch in den verstecktesten Ecken des Bootes die Herrschaft an sich gerissen haben.

Nun, um nicht ganz als Tagdiebe verschrien zu werden, kann ich doch einfügen, dass wir – im Gegensatz zu echten Urlaubern - täglich mindestens eine warme Mahlzeit an Bord zubereiten. Immerhin opfern wir uns auch, einen größeren Kreis weiterer wichtiger Nichtstuer um uns zu versammeln und mit ihnen gemeinsam diverse Dinge zu vernichten, bzw. Arbeiten zu vollenden, die für die arbeitende Bevölkerung wohl zu zeitaufwändig war. Völkerstämme waren daran beteiligt ganze Wälder zu verbrennen, was ihnen nur unzureichend gelungen ist, denn heute verkaufen sie die Überreste in kleinen Säcken im Supermarkt. Erst uns „Tu-was-Gutes-und-rede-darüber“ gelingt es diese kleinen, schwarzen Dinger vollständig in zartgraue, fluffige Materie zu verwandeln. Weil wir natürlich als arme Rentner durchaus sparsam und umweltbewusst sind, werfen wir noch das eine oder andere kleine Mammut-Steak in die Glut. Man darf ja nix umkommen lassen. Weil Alkohol gerade für junge Menschen sehr schädlich ist und ein großes Suchtpotential hat, opfern wir uns selbstverständlich, auch unseren Beitrag bei dessen Vernichtung zu leisten.

Oh, ich bin vom Thema abgeschweift. Also, was tun wir den ganzen Tag an Bord? Außer putzen. Nur eine Landratte kann so blöd fragen! Wir fahren Boot. Was denn sonst???? Dabei sorgen wir dafür, dass die Fische in den Seen und Flüssen genug Nahrung bekommen. Noch wichtiger aber ist, dass wir mit unserem Propeller genügend Sauerstoff ins Wasser bringen, damit die Viecher auch ordentlich Luft bekommen. Gerade hier in Preußen, wo die Berliner Luft diesen besonderen Duft hat, also wie ein echtes Sauerstoffzelt für die Unterwasserwelt wirken muss, sozusagen eine Mund-zu-Mund-Beatmung ist, müsste man uns Mobos doch eine kleine Gebühr – wir sind ja nicht gierig – zukommen lassen. Immerhin geht dieser uneigennützige Umwelteinsatz doch voll auf die Bordkasse von uns armen… ach so, das hatten wir ja schon.

Außerdem unterstützen wir, wo immer wir auch rumschippern, .................

..............jetzt habe ich doch tatsächlich die Frage vergessen.

 

 

 

 

 

 

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