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Ich bin Caro.

Warum die Spinnen spinnen

 

 

 

 

Gott sprach: „Es ist vollbracht,

die Erde lebt jetzt – Amen!“,

… als mitten in der Nacht

auch noch die Spinnen kamen.

 

Die Erde war schon voll

mit Pflanzen und mit Tieren!

Sie fragten: Wohin soll

das Spinnenvolk marschieren?

 

An Land war's überfüllt

mit Pferdchen, Hündchen, Kätzchen,

mit Raubgetier und Wild. -

Es gab kein freies Plätzchen.

 

Im Wasser schwammen Hai

und Walfisch um die Wette.

Da blieb kein Platz mehr frei,

selbst wenn man Flossen hätte.

 

Auch in der Luft war's schwer,

ein Plätzchen zu ergattern

bei diesem Hin und Her

von Fliegen, Segeln, Flattern.

 

Ein Spinnen-Opa sprach:

„Die Welt hat Platz für jeden! –

Kommt her und macht's mir nach,

wir hängen uns an Fäden.“

 

So hing an manchem Ast,

an mancher Regenrinne,

auch am Antennenmast

bald Spinne neben Spinne.

 

Da plötzlich meldet sich

ein Spinnenmann, ein junger:

„Vom Hängen kriege ich

allmählich aber Hunger.“

 

Und er begann sodann,

den Ausweg zu ersinnen:

„Los, Spinnen, strengt euch an,

lasst uns mehr Fäden spinnen!

 

Zu Netzen müssen wir

die Fäden noch verweben.

Kommt dann ein Fliegentier,

dann bleibt es vielleicht kleben.“

 

Seitdem geht's Fliegen schlecht,

ob draußen oder drinnen:

Ein dichtes Netzgeflecht

ist Jagdrevier der Spinnen.

 

Die Menschen lernten die-

se Fangmethode schätzen.

Und seitdem fangen sie

die Fische auch mit Netzen.

 

Und siehst du mal ein Kind

mit Netz beim Fliegen-Fangen,

dann glaub es mir: Es spinnt,

wie einst die Spinnen spannen.

 

 


Text copyright Wolfgang Reuter