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Kapitel 2

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•  Die Bergstrecke

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Der Rhein




Unser Rhein. Unser unvergleichlicher, wunderbarer Rhein.
Er ist der Inbegriff eines großen Stromes, das pulsierende Herz Europas.
Die lebendige Chronik der Geschichte unseres Landes. Er plätschert durch die Jahrhunderte in zeitloser Würde und Gelassenheit. Wahrscheinlich älter als die Menschheit. Ein Fluss freundlich und böse zugleich.
Menschen ernährend und verschlingend. Gefürchtet und bewundert. Sein Name kommt aus dem Keltischen und bedeutet einfach Strom.
Strom = Wasser = Nahrung,
das war Leben für zahlreiche Volksstämme seit der grauen Vorzeit.
Hier siedelten Ubier, Vandalen, Sueben, Alemannen, Franken, Germanen und natürlich die Römer. Sie nutzten den Rhein von Anfang an als Transportweg. Wie sonst hätten sie ihre Heere in den eroberten Regionen mit Nahrung, Metallen, Erzen, Tuch oder Wein versorgen sollen?
Auf dieser Vielvölkerstrasse wandelten Heerführer, Könige, Kaiser, Kaufleute, Generäle und Pfaffen. Den Kommerz im Auge. Es entstanden Zollstationen und Raubritterburgen.
Die Lastkähne und Passagierboote wurden getreidelt, d.h. von Menschenhand oder Tieren gezogen. Das war natürlich eine schrecklich mühselige Angelegenheit und entsprechend langsam war das Vorwärtskommen. Von Köln nach Mainz brauchte man bergwärts ca. 3 Wochen.



Eine von James Watt erfundene Maschine machte 1817 dem ersten Rheinboot im wahrsten Sinne des Wortes richtig Dampf.
Pferdegespanne und Menschenkraft waren ab sofort aus dem Rennen. Dampfschifffahrtsunternehmen schossen aus dem Wasser und ermöglichten den Passagieren ein wesentlich schnelleres und komfortableres Fortkommen. Seit 1853 verkehrt die Weiße Flotte der Köln-Düsseldorfer-Dampfschifffahrtsgesellschaft auf dem Rhein. Und macht auch heute noch allen anderen Verkehrteilnehmern klar, dass sie ja wohl die absoluten Könige der Wasserstrassen sind.

Und noch etwas brachte diese industrielle Revolution: die Engländer.
Immer wieder bildeten sich Sagen und Märchen, umrankten den Fluss mit Mythen und Romantik. Erst im 18. Jahrhundert wurde der Grundstein für die Rheinromantik gelegt. Die Engländer zog das verlockende Tal in immer größeren Scharen an. Für einen richtigen Romantik-Schub sorgte Lord Byron. Der exzentrische englische Skandal-Autor traf exakt die schwärmerische Tonart der deutschen und englischen Romantiker. Seine Verse über den Rhein begleiteten seine Landsleute fortan bei ihren Rheinreisen.
Die Engländer lieben nichts mehr als Gruselträume. Die wilde Landschaft, der gefährliche Strom mit Felsen und Klippen, sagenhaft, schauerlich und düster, die Schlösser, Burgen und Ruinen. Kein Wunder, dass dieses Gebiet zum Eldorado der Massenbewegung wurde. Heute werden die englischen Touristen nur noch von den Japanern übertroffen.

Es lässt sich aber nicht leugnen, dass die Engländer eine zentrale Rolle bei der Entdeckung des Rheins und der Begründung der Rhein-Romantik spielten.

Goethe, Heinrich Heine, die Gebrüder Grimm, Eichendorff, Brentano, die Günderrode, Friedrich Schlegel, Victor Hugo, die rumänische Königin Carmen Sylva, keiner konnte sich der Faszination des Rheintales entziehen.