Navigation

was gibt's denn für Boote ?

was gibt's denn für Flüsse?

Rhein
Elbe
Donau
Main
Weser
Saale
Ems
Neckar
Havel
Werra
Mosel
Fulda
Elde
Oder
Spree
Saar
Lahn

was ist ein Kanal?

wie funktioniert eine Schleuse?

Geschichten und Märchen

 

 




Caro's maritime Kinderecke

Die Mosel

 

Die Mosel ist der größte deutsche Nebenfluss des Rheins. Sie fließt durch Frankreich, Luxemburg und Deutschland.

Schon seit der Römerzeit diente sie dem Transport von Waren.

Sie entspring in den Südvogesen 731 m über dem Meeresspiegel und mündet nach 550 km bei Koblenz in den Rhein.

Koblenz liegt 59 m über NN (das bedeutet Normalnull und ist eine andere Bezeichnung für Meerespiegel).

Wenn man weiß, dass die Luftlinie zwischen Quelle und Mündung nur 278 km beträgt, könnt ihr euch vorstellen wie viele Kurven und Schleifen sie brauchte um sich durch Eifel und Hunsrück ihr tiefes Bett zu graben. Das starke Gefälle machte eine Regulierung durch Schleusen notwendig. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie zur heutigen voll schiffbaren Wasserstraße ausgebaut. 1947 ging die Schleuse Koblenz in Betrieb. Das letzte Stück in Frankreich wurde erst 1978 fertig gestellt.

Natürlich gibt es auch von der Mosel viele Sagen und Märchen.

Besonders gut hat mir die

Geschichte des weißen Weibchens von Winningen

gefallen.

Zu Ende des 16.Jh. war Winningen an der Mosel von einem schweren Übel heimgesucht. Eine Pest brach 1593 aus und wütete furchtbar unter den Einwohnern. Viele hielten diese Seuche für eine Strafe des Himmels für die Abtrünnigkeit im Glauben und sie traten zur verlassenen Kirche zurück, so auch eine Jungfrau aus edlem Geschlecht. Alsdann wurde sie von ihren ehemaligen Glaubensgenossen verstoßen und musste kärglich ihr Leben in einer einsam stehenden Hütte vor dem Städtchen fristen. Hier starb sie nach einigen Monaten. Allein die bösen Feinde ließen ihr auch im Tode keine Ruhe. Ihr Geist sollte umgehen und die Bewohner des Dorfes fortwährend beunruhigen.

Die Schiffer bekreuzigten sich erschrocken und tauchten die Ruder rascher in die Flut, wenn ihnen das „weiße Weibchen“ vom Ufer aus zuwinkte.

Vergebens suchten die Geisterbanner den Spuk zu beschwören. Alljährlich an ihrem Todestag erschien sie wieder am Ufer der Mosel.

Endlich in der aufgeklärten Zeit des 18. Jh. schien sie Ruhe gefunden zu haben. Da hieß es plötzlich nach Verlauf langer Jahre wieder, das „weiße Weibchen“ habe sich sehen lassen.

Eines Abends stürzten die Frauen, welche in dem Fluss noch spät die Wäsche spülten, laut schreiend in das Städtchen.

Der ganze Ort geriet in Aufruhr, niemand wollte sich nach 10 Uhr mehr an die Mosel wagen. Vorbeifahrende Schiffer bestätigten die Aussage und so war denn der Spuk wieder in vollem Gang.

Allein die Zeiten des Aberglaubens und der Gespensterfurcht waren nicht mehr. Ein paar herzhafte Burschen beschlossen, der Sache auf die Spur zu kommen. Sie versteckten sich hinter einer Mauer und warteten in Ruhe der Dinge die da kommen sollten. Das Gespenst zögerte auch nicht lange sich zu zeigen. In ein langes weißes Gewand gehüllt schritt es eine Zeitlang würdevoll am Ufer auf und ab, dann nahm es seinen Weg gerade auf die Mauer zu, hinter welcher sich unsere Herzhaften versteckt hielten.

Schon wollten diese Fersengeld geben und verscheinden, als sich die Szene veränderte. In einer Vertiefung der Mauer ließ der Geist sein Gewand fallen und stand nun höchst lebendig, als Hans Felden, einer der lustigsten Burschen des Städtchens, vor den Augen der Späher.

Eben war er im Begriff sich über den nächsten Zaun zu schwingen, als diese hervorsprangen und den Kameraden, der sie schon so lange veräppelt hatte, mit kräftigen Fäusten zu packen. Da waren alle Ausreden vergebens und Hans gestand auch gleich, dass die schöne Rose, die einzige Tochter des reichen Pächters Treumund, ihn zu der Verkleidung bewogen.

„Da der Vater“, schloss der muntere Gesell, „es nicht leiden mochte, dass ich sein Töchterchen am Tage umwerben durfte, so musste ich es ja wohl als „weißes Weiblein“ bei Nacht tun.

Damit endete die Gespenstergeschichte vom weißen Weibchen endgültig, welche die Winninger so lange in Atem gehalten.