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Die Saône


Die Saône war in ihrer Geschichte lange Zeit eine Grenze zwischen dem vom Empire besetzten Ufer auf der einen und dem vom Royaume gehaltenen auf der anderen Seite.

Doch sie war auch immer ein Verbindungsweg. Von der Antike bis heute ermöglichte dieser schiffbare Fluss das Entstehen und Gedeihen von Gewerbe und Industrie. Und die Landwirtschaft darf man in diesem fruchtbaren Flusstal keinesfalls vergessen. Zuckerrüben, Weizen, Kartoffeln, Mais, Tabak, Gemüse, Wein und ganz wichtig die Viehzucht vom Charolais-Rind bis zum Bresse-Huhn. Die Saône, die Kelten nannten sie Aras, ist insgesamt 480 km lang, davon sind 363 km schiffbar und durch Schleusen reguliert.
Von Corre bis St. Symphorien hat sie 19 Klein-Schleusen und zwei Tunnel, auf den restlichen 213 km bis Lyon sind es 5 Großschleusen von 185 m Länge.
An einer Dreiecksverbindung zwischen der nicht schiffbaren Saône, dem kleinen Fluss Coney und dem Vogesen-Kanal beginnt die Wasserstraße.
Obwohl die Coney der größere der beiden Bäche ist, wurde der Zusammenfluss Saône genannt.
Das allerdings wurde bei Lyon wieder revidiert, denn hier verbindet sich die Saône mit der viel kleineren Rhône und gibt trotzdem ihren Namen an diese ab.

Das Saône-Tal zeigt sich im Oberlauf von seiner schönsten Seite.

Ein Bilderbuchland in grün. Über 40 % des Gebietes ist von Wald bedeckt.
Mehr als sonst irgendwo in Frankreich.
Normalerweise macht das Navigieren auf der Saône keinerlei Schwierigkeiten.
Ein bisschen Aufmerksamkeit ist erforderlich, um den Wehren nicht zu nahe zu kommen und viel Geduld, wenn in den Ferienzeiten jede Menge Bums-Boote unterwegs sind.
Die kleinen Schleusen sind automatisch und werden von der Bootsbesatzung bedient.
Selbst bedienen heißt vor der Schleuse das Rohr, das über dem Fluss hängt zu drehen um der Elektrik zu signalisieren , dass ein Boot da ist, warten bis das Tor öffnet, einfahren, in aller Ruhe das Boot befestigen und dann den blauen Stängel kräftig nach oben drücken, um den Schleusenvorgang einzuleiten. Der rote Stängel darf nur bei einem Notfall gezogen werden. Er schaltet sofort die Automatik ab, die dann nur mit Hilfe eines Schleusenwärters wieder in Gang gesetzt werden kann.
Die großen Schleusen haben Schleusenhäuser, die besetzt sind.

 

Recht ungewöhnlich für einen Fluss sind die beiden Tunnel. Sie wurden nötig, als man besonders verrückte Windungen des Flusses durch kurze Derivationen abkürzte. Sie sind jedoch nicht lang und das Durchfahren macht auch Ungeübten keine Probleme.
Für Bums-Boot-Fahrer dürfte gar ein leichter Gruseleffekt für etwas Abwechslung sorgen.

Der Verkehr von Berufsschiffen hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen, während der Umtrieb der Charterboote etwas abgenommen hat, zumindest ist das unser Empfinden.

Über die Saône gelangt man in den Canal de l’Est branche sud, den Canal de la Marne à la Saône, den Doubs mit dem Canal du Rhône au Rhin, den Canal de Bourgogne, den Canal du Centre, die Seille und natürlich die Rhône.

Die Saône nur als Durchgangsroute zum Mittelmeer zu benutzen wäre wirklich schade. Sie durchläuft oder steift die Gebiete Bourgogne (Burgund), Bourbonnais, die Bresse, Chalonnais, Charolais, Brionnais, Beaujolais, Mâconnais, das Franche-Comté und die Côte-d’Or.
Alle bekannt für besondere Leckereien und/oder hervorragenden Wein.

Viele verschiedenartige Schiffe waren auf der Saône unterwegs. Je nach Gegend nannte man sie savoyardes, seysselandes, penelles, sapines und cadoles. Diese Boote hatten meist eine Länge von 20 - 30 m, waren aus Holz. Wo es möglich war, wurden diese Kähne gerudert oder gesegelt. Meist aber wurden sie durch Menschenhand gezogen, getreidelt. Auch Flöße und sogenannte Wasserkutschen ( coches d`eau) zur Personenbeförderung waren unterwegs. Im Laufe der Zeit wurden die Schiffe auch durch Pferde, Mulis und Esel getreidelt. Eine große Verbesserung war 1835 die Einführung von Schleppdampfern. Seit 1839 wurden in Chalon-sur-Saône Schiffsrümpfe aus Eisen gebaut und die ersten Schaufelraddampfer wurden im Linienverkehr eingesetzt. Noch ein Schiff wurde hier gebaut, das einzigartig in Frankreich war, der Porteur, ein Transportboot, auf welchem große Kriegsschiffe, in Chalon gebaut, über die Rhône ins Mittelmeer transportiert wurden.

Die Sportschifffahrt entdeckte die Saône schon frühzeitig. 1873 fand hier die erste Ruderregatta statt.
Schwere Hochwasser, aber auch lange Trockenzeiten machten eine Flussregulierung notwendig. Flussschleifen wurden von Abkürzungskanälen umgangen, das Fahrwasser wurde ausgebaggert und durch Buhnen reguliert. Aber ohne Schleusen kam man nicht aus, obwohl der Niveau-Unterschied auf ihrer gesamten schiffbaren Länge nur 59 m beträgt. Zum Vergleich: der Rhein hat zwischen Bingen und Koblenz ein Gefälle von 20 m.

Beschreibt man das Tal der Saône als lieblich, liegt man sicher richtig. Ein recht schmaler Fluss, nicht breiter als der Main, mit geringer Strömung und herrlich klarem Wasser. Lange Pappelalleen am Ufer, weite Wiesen, wunderschöne alte Uferdörfer mit Häusern aus grauem Stein und bunt glasierten Dachziegeln und die Sonne verspricht meistens mehr als nur eine Andeutung an südliche Gefilde.

 




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