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Kapitel 1
Heimat


Kapitel 2
Loreley

Kapitel 3
Die Mosel


Kapitel 4
Canal de la Marne au Rhin

Kapitel 5
Canal de la Marne á la Saône

Kapitel 6
Auf der Saône
Angler
Im Hafen



Kapitel 7
In der Seille

Kapitel 8
Zurück auf der Saône

Kapitel 9
Der Doubs

Kapitel 6

Die Saône

Im Hafen

 

Natürlich bekamen sie einen Platz, wenn es auch eines geduldigen Nachdrucks bedarf. Der Hafenmeister war sich seiner Wichtigkeit und Macht völlig bewusst.

 

Es begannen einige arbeitsreiche Tage, die Waschmaschine ratterte von morgens bis abends, Manfred verschwand im Maschinenraum, baute Verdeck und Bimini ab und hängte jeden verfügbaren Fender raus.

„Wenn das nur gut geht,“ er gefiel sich durchaus in der Rolle des tragischen Helden, „ was machen wir, wenn die uns das Boot aufbrechen? Hoffentlich verbeult uns so ein dusseliger Bumsbootfahrer nicht das ganze Schiff.“

Nie mehr würde er das Schiff irgendwo alleine liegen lassen, das wäre das letzte Mal. Und sie könne sagen was sie wolle, er würde sich keinesfalls mehr umstimmen lassen. Für Doris war das kein Thema. Den ganzen Winter lag das Boot alleine an seinem Steg. Und warum sollte ausgerechnet in diesem lebhaften Hafen was passieren? Na gut, ein Kratzer, wenn einer neben ihnen in die Box rangierte. Das wäre nicht auszuschließen. Warum immer alles schwarz sehen? Von allen Sorgen, die sie sich ein Leben lang machten, sind die meisten nicht eingetroffen.

„Ja, du hast ganz recht,“ war ihr einziger Kommentar, „ beim nächsten mal bleibst du an Bord und ich grüße dein Enkelkind ganz besonders herzlich von seinem Opa.“

Erwartungsgemäß wurde dieses Thema vorübergehend ad acta gelegt.

Kaum zurückgekehrt, begann er sofort unter der Oberfläche seiner vorgefassten Meinung zu forschen. Und tatsächlich.

„Ich wusste es doch, guck dir mal unseren Auspuff an. Der ist platt. Da ist einer draufgefahren.“

Das war aber die einzige Beschädigung, die er entdecken konnte und in Nullkommanix war der Auspuff ausgebeult und das Malheur fast behoben. Und nach einem ebenfalls arbeitsreichen Tag war wieder „klar schiff“, ein dickes Cote de bœuf im Kühlschrank und Beluga bereit zum Auslaufen.

Luciano und Margreth waren in der Zeit ihrer Abwesenheit in die Seille geschippert und warteten dort auf sie.

Weil Margreth an diesem Tag Geburtstag hatte, brachen sie früh auf, um abends noch ein Gläschen auf ihre Gesundheit trinken zu können.

Sie unterbrachen ihre Fahrt nur, als sie unterhalb der Schleuse Seurre die „Skorpion“ am Steiger entdeckten.

„Wir haben ein Bumsboot beobachtet, wie es euch im Hafen gerammt hat,“ verkündete Peter stolz, „ aber es hätte ja keinen Sinn, den Namen aufzuschreiben, die heißen ja alle gleich.“

O sancta simplicitus! Immerhin hat ihnen diese Meinung einen längeren Briefwechsel mit einer Charterfirma erspart.

Zwei Hotelboote kamen ihnen entgegen und der aufgekommene freche Nordwind blies ihnen aufdringlich unters Verdeck, doch das waren die einzigen Vorkommnisse dieses geruhsamen ersten Tages ihrer zweiten Etappe auf der Saône.

 

 


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