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Die Seille



Die schiffbar Stück der Seille ist 39 km lang und hier sind Freizeitskipper unter sich.

Außer einem kleinen Ausflugsboot und einem größeren Rundfahrtschiff bis zu Schleuse 2, trifft man hier kein Berufsschiff mehr.

Die Seille hat vier Schleusen, von denen nur eine Freycinet-Maß hat, die anderen drei sind nur ca. 30 m lang. Dafür tummeln sich hier unheimlich viele Bumsboote. Die Bootsmanschaften müssen die Schleusen selber bedienen.

Die Seille ist ein geradezu entzückender kleiner Fluss, man muss einmal dort gewesen sein.



Wie ein kleiner Wiesenbach mündet er unterhalb Tournus in die Saône. Es ist angeblich nur maximal 1,5 m tief, doch wir haben bis zur ersten Schleuse, die besetzt ist und von einem Schleusenwärter gedreht wird, 1,70 m Wasser unter dem Boot.

Sie ist von ihrer Mündung in die Saône bis nach Louhans schiffbar.

Louhans ist die Hauptstadt der Bresse.

Und der wichtigsten Grund, warum wir endlich diesen kleinen Fluss befahren haben, ist das Bresse-Huhn.

Bereits Heinrich IV. wünschte jedem Franzosen sonntags ein Huhn in den Topf. Da ist es kein Wunder, dass Franzosen mit der Vorstellung heroischer Hühnervögel aufwachsen.

Der gallische Hahn nimmt eine Sonderstellung seiner Gattung ein und das Bresse-Huhn sattelt noch einen obendrauf, denn es kommt in den französischen Nationalfarben daher. Rot der Kamm, weiß das Kleid und blau die Füße.

Mit Gänsen stehen die Franzosen nicht so gut. Sie haben ihnen bis heute nicht verziehen, dass sie mit den Römern kollaborierten und den gallischen Angriff auf Rom vereitelten. Für sie gibt es nur eines, rein ins Cassoulet und abtauchen unter weiße Bohnen.

Lieblos steckt man ihnen ein Rohr für die Mästung in den Hals und verhindert somit jeden Spaß an üppiger Nahrung, nur um dann selbst mit Wonne und profunder Boshaftigkeit die kranke, fettige Leber der verhassten Verräter zu vertilgen.

Frankreichs edelstem Geflügel, den Hühner der Bresse, aber geht es richtig gut. Ca. 600 Höfe kümmern sich in der Bresse um die Aufzucht der Küken. Bereits nach einem Monat geht es hinaus ins Grüne. Jedes einzelne Tier hat Anspruch auf 10 qm Wiese, mehr als die Größe deutscher Kinderzimmer. Gefüttert wird überwiegend mit in Milch eingeweichtem Mais.

Die Poulet darf neun Wochen Freiheit genießen, der Poularde stehen elf, dem kastrierten Chapon, dem Kapaun, sogar 23 Wochen Auslauf zu. Doch auch jetzt kommt es nicht ohne Vorbereitung auf die Tafel. Jedes Tier erhält eine Schlussmast in einem kleinen Käfig. Es wird hervorragend ernährt, hat aber keinen Auslauf mehr. So kann es eine ordentliche Schicht Fett anfuttern.

Der Kapaun erfährt sogar noch eine zusätzliche Sonderbehandlung. Behutsam wird er gerupft, dann in Milch gebadet und anschließend in Leinen eingenäht. Nach zwei Tagen fällt das Gewand und es erscheint ein ebenmäßig geformter königlicher Körper, bereit für seinen großen Auftritt auf der exklusivsten Tafel.

Montags ist in Louhans Geflügelmarkt und jeden 1. und 3. Montag im Monat ist er besonders groß und üppig. Den sollte man sich nicht entgehen lassen.