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Kapitel 1
Heimat


Kapitel 2
Loreley

Kapitel 3
Die Mosel


Kapitel 4
Canal de la Marne au Rhin

Kapitel 5
Canal de la Marne á la Saône

Kapitel 6
Auf der Saone


Kapitel 7
In der Seille

Kapitel 8
Zurück auf der Saône
Windige Brüder
Besuch
Menschen und andere Typen

Kapitel 9
Der Doubs

Kapitel 8

Die Saône

Menschen und andere Typen

Manfred litt an einer gegenteiligen Phobie wie Moni. So einer Art Floraphobie.

„Ich hab es über ständig an irgend einem Resch zu hängen und die Grashalme zu zählen“, verkündete er undemokratisch, „ich muss mal wieder Menschen sehen und irgendwas unternehmen.“

Also machten sie sich auf und fuhren weiter nach St.-Jean-de-Losne. Sie gingen dort nicht in den Jachthafen. 10 Euro zu bezahlen für nichts, das wollte Doris absolut nicht einsehen. Folglich blieben sie am öffentlichen Kai vor der Stadt. Hier war ein ständiges Kommen und Gehen.

Ein Belgier mit einem Staverer Kotter kam sofort angerannt um ihnen zu erzählen, dass er aus Spanien käme und auf dem Heimweg wäre. Ein Kanadier erklärte ihnen, dass er einen Freund zu Hause habe, dessen Boot auch Beluga hieße. Und er wäre nur im Sommer in Frankreich, denn in Kanada hätte er einen Trawler mit dem er im Winter in die Bahamas führe. Ein Mannheimer lag vor ihnen mit einem winzigen Segelboot, das er im Winter in der Seille liegen hatte und weil er nicht so gut schwimmen konnte, fuhr er nur mit Schwimmweste.

Die Renita von Babalou hatte einen neuen Eigner. Tukan, ein quietschgelber Katamaran, den sie im letzten Jahr irgendwo an der Rhône getroffen hatten, zog vorbei und winkte wie verrückt.

Sie taten etwas für ihre Einbildung und gingen in das kleine Museum Maison de Marines. Es war sehenswert.

Mach dir keine Hoffnung Skipper, vergiss es!

Ein Franzose mit einer kleinen Birchwood legte sich auf Beluga, da der Kai restlos belegt war. Sofort öffnete er seinen Maschinenraum um Manfred sein Problem mit der Welle zu zeigen. Ein Bolzen war abgeschert, da konnte Manfred mit Bordmitteln leider nicht helfen. Er konnte nur raten bei Blanquart um Hilfe zu bitten. Abends tranken sie ein Gläschen Rouge zusammen und unterhielten sich lebhaft in einem herrlichen Kauderwelsch aus Deutsch, Französisch und Englisch.

Der Rat war gut, denn am nächsten Mittag düsten die Franzosen schon wieder wild winkend an ihnen vorbei.

Morgens um Sieben knatterte der Motor eines Luftgebläses, mit dem ein dicker Arbeiter die Blütenblätter von der Straße in den Fluss blies. Dass vor dem Kai die Boote lagen, das störte ihn kein bisschen. Wenn er arbeiten musste, hatte auch sonst keiner zu schlafen und wenn er arbeiten musste, sollten das die anderen auch. Boote und Saône sahen bis mittags aus als hätte es Konfetti geregnet.

Manfred war unermüdlich mit seiner Spritze beschäftig, damit die Blütenblätter auf Belugas Rumpf und Deck keine hässlichen Flecken hinterließen. Dazwischen startete er den Motor um die Blüten im Wasser wegzuspülen, damit sie nicht in der Toilettenpumpe klumpten. Schnell noch einkaufen, noch mal ein neues Schleusentau im Marineshop erstehen und schon ging's wieder ab in die Büsche. Ein Cote de Bœuf wartete und für einen Tag war das auch schon wieder Homo Erectus satt.

 

 


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