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Kapitel 3

•   Die Mosel
•   Moselwein
•   Koblenz
•   Winningen
•   Viele Burgen
•   Die Mosel und ihre Anrainer
•   Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang
•   Trier
•   Luxemburg
•   Die Mosel in Frankreich

Trier

Trier kommt in Sicht.

Sollte einer glauben Trier wäre die älteste Stadt Deutschlands , weil von den Römern vor unserer Zeitrechnung gegründet, lächerlich!

Gründung 2050 vor Christus durch Trebeta, dem Sohn der Semiramis, bereits 1300 Jahre vor der Gründung Roms!! „Ante Romam Treveris stetis annis mille trecentis“ -- Vor Rom stand Trier dreizehnhundert Jahre –

sagt die berühmte, die Gründung Triers betreffende Inschrift des Roten Hauses am Hauptmarkt.

Ein Märchen? Eine Sage? Schon möglich.

Nachhaltig geprägt haben die Geschichte Triers natürlich die Römer. Und dabei vergisst man zu gern, dass Napoleon die Porta Nigra wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen ließ und Balthasar Neumann die Kirche St. Paulin baute oder dass Karl Marx hier geboren wurde.

Karl Marx, geb. 1818 in Trier, gestorben 1883 in London, geheiratet hat er übrigens in Bad Kreuznach. Er studierte Rechtswissenschaft und Philosophie, konvertierte vom jüdischen zum protestantischen Glauben und mischte natürlich Anno 48 in der Märzrevolution kräftig mit. Er war ein Mann von ungewöhnlicher Verstandesschärfe und unermüdlicher Arbeitsenergie. Er war ein leidenschaftlicher Aufbegehrer gegen die Missstände der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, warf seine ganze saftige Menschlichkeit in die Wagschale für den Kampf um ein gerechtes Sozialistisches Weltbild. Seine wissenschaftliche Theorie des Sozialismus war von aufrüttelnder aber auch zersetzender Wirkung. Die Verheißung, die wirtschaftlich Schwachen und Unterdrückten mit einer sozialistischen Gesellschaftsordnung und Kultur aus aller irdischen Not zu erlösen, eine klassenlose Gesellschaft zu schaffen und die Auseinandersetzung zwischen Unterdrücker- und Unterdrücktenklasse zu beenden, zog die proletarische Arbeiterklasse magisch an. Und alles an seinen Ideen und Doktrinen ist richtig, ist nicht widerlegbar, nur leider mit uns Menschen nicht durchführbar. Für mich hat er sehr viel Ähnlichkeit mit Robespiere, auch dessen Lehren waren richtig und seine Gedanken waren gut und richtig, nur die Menschen, die verhinderten die Ausführung. Und so menschlich diese beiden Männer auch gedacht haben, ihre Weltverbesserung hat der Menschheit viel Unglück gebracht. Ich glaube nicht, dass Karl Marx je auf die Idee gekommen wäre, dass aus seinem Marxismus ein Kommunismus oder gar Bolschewismus entstehen könnte. Es wird immer Arme und Reiche geben auf dieser Welt, es sei denn keiner hätte mehr irgendwas, aber auch dann müsste einer der Häuptling sein und hätte mehr Rechte und das größere Haus und und, und alles finge wieder von vorne an, mit dem Kapitalismus und so.

„DAS KAPITAL“ Kritik der politischen Ökonomie, ein Werk das Weltgeschichte machte.

Es kennt ja wohl jeder den Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus?

Nun, im Kapitalismus beuten die Menschen die Menschen aus, im Kommunismus ist es genau umgekehrt!

Auf dem Hauptmarkt von Trier steht ein über 1000 Jahre altes Marktkreuz und ich weiß warum und wie es da hin kam:

Unter der Regierung des Erzbischofs Heinrich im Jahre 987, befand sich das ganze Triersche Land in arger Bedrängnis. Einmal über das andere mal fielen wilde Schwärme feindlicher Völkerschaften ein und beunruhigten Ritter und Bauer. Besonders waren die Hunnen gefürchtet, welche schon ein Jahrhundert früher in das Triersche Gebiet auf ihren Streifzügen eingefallen waren. Auch jetzt war ein solcher Einfall zu befürchten; allein die Trierer waren wohlgemut und sorglos und dachten an nichts weniger als an die wilden Schwärme der Hunnen. Nur ein einziger Mann in der ganzen Augusta war in Sorgen. Das war ein armer Bürger, der aber in dem Rufe der Weissagung und Traumdeutung stand. Er träumte, ein mächtiges Tier, dessen die Erde noch nie gewaltiger gesehen, stiege über den Markusberg, träte mit seinen plumpen Füßen in den Strom, dass dieser über seine Ufer brauste und die alte Stadt mit seinen verheerenden Fluten überschwemmte. Gleich des andern Morgens trat er vor den Erzbischof, meldete ihm sein Gesicht, ihm bedeutend, er möge seine Gewappneten über den Berg schicken, um die Stadt zu retten. Heinrich lächelte zu der Besorgnis des Alten und hieß ihn nach Hause gehen, sein Gesinde aber folgte ihm nach und verhöhnte und verspottete ihn. Auf dem Markt erst wandte sich der Weissager um und rief mit klagender Stimme: „Wehe Dir, Volk der Trierer, dass Du meine Stimme verspottest; wehe Dir, Du alte Stadt, Du wirst elendlich untergehen, wenn Du nicht thust, was der Herr durch mich spricht. Es werden Wunder, große Wunder geschehen und Du wirst zu spät erkennen, dass Du gefehlt.“ Damit schritt er seines Weges fürbaß. Desselben Mittags aber, als auf dem Markt und der Steipe viel Menschen versammelt waren, umzog sich mit Blitzesschnelle der Horizont, es ward dunkler und immer dunkler und viele, die vor wenigen Stunden des Wahrsagers gespottet, bekreuzigten sich jetzt erschrocken. Urplötzlich, o Wunder, entladeten sich die Wolken, aber weder Schnee, Hagel noch Regen fiel herab, sondern eine Masse kleine Kreuze bedeckten die Kleider der auf dem Markte stehenden Menschen. Diese Kreuzlein waren aus einer seltsamen Masse und verloren sich alsbald ohne Spur. Das ganze Volk der Trierer schrie Mirakel, man stürmte in hellen Haufen in den erzbischöflichen Palast, bewaffnete sich, die Ritter saßen auf und alles zog wohlbewehrt über den Markusberg. Der Wahrsager hatte nicht gelogen; die Hunnen standen gerüstet, wurden aber überfallen und wie Spreu in alle Welt verjagt. Zum ewigen Gedächtnis des wunderbaren Kreuzregens ließ der Erzbischof mitten auf dem Markt eine Säule, geziert mit einem Kreuz, errichten und mit einer Inschrift versehen. Diese Säule ist bis auf den heutigen Tag noch an diesem Ort zu sehen,

Ja, so isses!

Und dann gibt es da noch die Basilika. Ein Ungeheuer soll in ihr hausen, halb Hahn, halb Drache, aus seinem Schnabel sprüht Feuer, sein Schwanz ähnelt einem Drachenschweif, auf seiner Federbrust wallt ein Ziegenbart mit Giftschaum beträufelt, jede seiner Fersen ist mit einem scharfen Sporn und jede Zehe mit starken Klauen bewehrt. Dieses Ungeheuer hat im Magen ein Goldei. Doch leider war es nicht zu Hause, als wir es besuchen wollten.

 


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