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Die Mosel Luxemburg
Eigentlich wollten sie in Luxemburg nur preiswert tanken und dann zurück in die Saar fahren, um sich dort mit Freunden zu treffen. „Das könnt ihr vergessen“, winkte ein anderer Bootsfahrer im Hafen ab, „der Saar-Kohle-Kanal ist direkt hinter der Schleuse 1 eingebrochen. Bis der wiederhergestellt ist, das kann noch Wochen dauern.“ Hafen Schwebsingen in Luxemburg Und wie ging's dann weiter? Sie mussten ihre Reise anders planen. Es war nicht das erste Mal, dass sie von einer eingestürzten Schleusenwand oder einem defekten Kanal zu einem Richtungswechsel gezwungen wurden. Kurzentschlossen taten sie sich mit der Skorpion aus Saarbrücken zusammen. Der Mensch ist ein Herdentier. Mit Peter und Klara schipperten sie die Mosel weiter. Hinter der Schleuse Koenigsmacker strichen sie endgültig die Segel. Der Zeiger des Barometers fiel ins Uferlose. Thermometer und Wetter auch. Der Wind pfiff durch die Bäume wie der Atem eines Dudelsackspielers, der seine Pfeifen ausprobiert und streifte mit eiskaltem Biss die Haut. Der Sturm zauste Bäume und Sträucher, riss Blätter ab und ließ sie auf dem Schiff herumspringen wie kleine, gequälte Tiere, die versuchen sich selbst in den Rücken zu beißen. Da war es wieder, das Kalkül mit der Zeit. Sie mussten sie totschlagen. Kann man etwas so zeitloses wie die Zeit erschlagen? Man kann sie stehlen! Wenn ja, wem? Und was fing man dann mit ihr an? Sie harrten einen Tag aus. Dann türmten sich am Himmel graue Wolkengebilde mit hellen silbrigen Rändern, durch die hier und da die Sonne in fächerartigen Strahlen durchbrach.
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