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8 Von Groningen ins Lauwersmeer 15 Vom Biesbosch nach Roermond
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Leinen los und los! 13
Richtung Dordrecht
Zurück im Gouwekanaal erwartet uns erst mal ein Stau. Hier herrscht Berufsschifffahrt und das nicht zu knapp. Die Julianasluis, die uns in die Hollandse Ijssel bringen soll ist überfüllt. Es dauert fast eine Stunde bis wir endlich weiterkommen. Die Hollandse Ijssel ist tidenabhängig. Es hat gerade Niedrigwasser, Ebbe! Ein dreiviertel Meter Wasser fehlt. Es ist erstaunlich, so weit im Inland. Fluss fahren hat einen ganz anderen Reiz als die ruhige Fahrt über die Kanäle. Auf einem Fluss ist immer was los, selbst wenn er selber eigentlich ein bisschen eintönig ist. An seinen Ufern stehen Häuser. Manchmal relativ neue Wohnblocks mit eigenen Häfen.. sauber…super…!. Natürlich hat jedes Haus am Wasser auch ein kleines Boot. Und weil der Wasserstand ja ständig schwankt und auch noch schnell fahren erlaubt ist und die Berufsschifffahrt gnadenlos die Hebel auf dem Tisch hat, hat jeder Bootsbesitzer seinen Kahn in der Luft hängen. Das sieht vielleicht putzig aus. Man muss sich das bildlich vorstellen: Eine Mauer, davor in halber Höhe eine Reihe Boote so lange das Auge reicht und oben drüber die Häuser mit ihren schmucken Gärten. Als wir in den Noord abbiegen wird der Strom gegen uns sehr lästig. Natürlich kommt auch Wind von vorne. Jetzt fahren wir nur noch durch Industrie. Das Getümmel auf dem Wasser ist ungeheuer. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich Berufsschiffe aneinander. Dazwischen düsen im Sauseschritt die Schnellfähren. Sportboote sind so gut wie keine zu sehen. Kein Wunder, die Holländer meiden mit ihren untermotorisierten Booten die großen Flüsse als hätten sie Aussatz der ansteckend ist. Es wird auch nicht besser als wir in die Oude Maas einbiegen. Im Gegenteil, um Dordrecht ist der Teufel los. Selbst im Nieuwe Haven, in dem wir einen guten Platz finden schaukelt das Boot unaufhörlich vom Schwell der vorbeifahrenden Frachter und Fähren.
Wir sind wirklich stundenlang in der Stadt herumgelaufen, um wenigstens einige der wunderbaren alten Häuser zu entdecken. Es war gar nicht so einfach. Die Innenstadt machte einen so toten Eindruck auf uns, dass wir uns immer wieder fragten ob vielleicht irgendein Feiertag in Holland ist. Doch dagegen sprechen wohl die vielen Baustellen auf denen gearbeitet wird. Eigentlich wollten wir gerne mal zu einem Chinesen essen gehen. Auch das ist uns nicht vergönnt, der einzige den wir finden hat wohl wegen überbordendem Reichtum geschlossen. Bereits um halb sechs sind die Geschäfte geschlossen und die Bürgersteige werden hochgeklappt. Um sechs ist die Innenstadt wie ausgestorben. Auf jeden Fall haben wir schon wesentlich schönere Städte in Holland besichtigt und kehren dürften sie auch mal wieder. Das Geschaukel im Hafen ist derart lästig, ich komme mir vor als wäre ich wieder im Mittelmeer. Ich glaube nicht, dass uns diese Stadt je wieder sehen wird. Und dann auch noch 1,40 € pro Meter Boot. Also, nix wie ab in De Biesbosch!
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