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12 Nach Gouda

13 Richtung Dordrecht

14 De Biesbosch

15 Vom Biesbosch nach Roermond

16 Die Maas

17 Auf der Mosel

18 Auf der Saar

19 Rhein-Marne-Kanal

20 Vogesenkanal

21 Saône

22 Doubs

23 Auf dem Rhein daheim  

 

Leinen los und los!

 

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De Biesbosch

 

Ein Deichbruch der Maas, die St.-Elisbeth-Flut hat am 19.November 1421 ein riesiges Stück Land überschwemmt, den damals größten und fruchtbarsten Polder der Niederlande, das Grote Waard. Land unter war für 17 Dörfer rund um Dordrecht.

Die Stadt war weitgehend von Landverkehr abgeschlossen und verlor dadurch ihre Vormachtstellung als wichtiges Handelszentrum.

Doch nichts so schlimm, dass es nicht für etwas gut ist.

„Weitermachen, selbst wenn die Lage aussichtslos erscheint! Durchhalten, auch wenn kein Erfolg in Aussicht!“, das war der Wahlspruch des Vaters des Vaterlandes, Willem von Oranien.

Und genau nach diesem Motto leben die Holländer heute noch.

Das überschwemmt Gebiet wurde zum Biesbosch und der wurde zu 80 % wieder trockengelegt und die restlichen 6000 ha entwickelten sich zu einem der heute so seltenen Naturreservate, zu denen auch der Mensch Zutritt hat.

Immer noch hat der Biesbosch einen schwankenden Wasserstand von Ebbe und Flut, egal was die Reiseführer auch behaupten.

Die Wasserkarte N des ANWB ist jämmerlich ungenau. Man muss aufpassen wie ein Schießhund, damit man sich in dieser verwirrenden Inselwelt nicht verfährt. Es soll noch eine andere, eine genauere Karte geben, aber es war uns nicht möglich sie irgendwo zu bekommen. Jeder hat nur die Schultern gezuckt.

Das Fahrwasser ist meist nicht betonnt und durch den schwankenden Wasserstand entstehen Untiefen. Der Untergrund ist weich, es rumpelt nicht wenn man auffährt, das Boot macht nur ein paar Kniebeugen.

Wir gönnen uns hier ein paar Tage Auszeit. Beluga braucht unbedingt ein bisschen Pflege- innen wie außen-.

Es ist so still hier, dass man die Wolken ziehen hört und morgens wird man von einem vielstimmigen Vogelkonzert geweckt.

Leider ist, trotzt Sommeranfang das Wetter mehr als bescheiden. Es gewittert und regnet.

Während unserer Putzorgie verändert sich plötzlich das Geräusch des Jockels. Es kommt kein Wasser mehr. Und gerade als Manfred die Deckel zum Maschinenraum anhebt, geht auch das Gas unter dem Mittagessen aus.

Und da fragen unsere Freunde mitleidig, ob es denn nicht langweilig ist an Bord.

Wir vergessen allzu gerne, dass manche technische Errungenschaft der letzten Jahre nicht gerade neu ist. Leitungen für frisches Wasser aus den Bergen hatten nicht nur die Römer, die Griechen bauten Wasserleitungen sogar vor 2500 Jahren in die Erde und lange vor ihnen die Assyrer. Dampfheizungen, raffiniert in den Fußboden verlegt, wärmten die alten Römer in der kalten Jahreszeit. Babylons Straßen waren nachts bestens beleuchtet mit Öllampen und Öl aus den Ölfeldern am Persischen Golf.

 

 

Dass wir in einem Garten Eden sind, wird uns schnell klar.

Eine Regenflut überschwemmt uns, dagegen war die Sintflut ein tropfender Wasserhahn.

Nur gut, dass unsere Arche dicht, trocken und warm ist, denn der Sommer tarnt sich gerade mal wieder als Winter.

Als sich die himmlischen Heerscharen überhaupt nicht entschließen können den Wasserhahn auch mal wieder zuzudrehen, wird kurz und gnadenlos der Entschluss gefasst, die Überlebenden nicht mehr weiter auf Schwimmtauglichkeit, Wasserfestigkeit und Dichtigkeit zu testen.

Wir werden die Erkundung Zeelands auf ein Jahr verschieben, in der die Erderwärmung nicht ganz so frostig ausfällt.

Vielleicht heißt „leben wie Gott in Frankreich“, dass er sich dort nicht ständig den Potaufeu verwässern lässt.

Wir richten Belugas Bug gen Süden.