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Leinen los und los!

 

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Zwischenschritt

 

Ich habe Beluga zu früh gelobt.

„Hörst du das?“, fragt Manfred.

Ich höre natürlich nichts Ungewöhnliches.

„Da rumpelt was an der Steuerbord-Welle!“

Mein Herr Kapitän hört immer die Flöhe husten. Im Auto macht ihn ein unhörbares Knistern im Armaturenbrett unruhig, ein leichtes Schwingen einer Lamelle des Auspufftopfs macht ihn verrückt. Was macht sein Nervenkostüm erst bei einem unbekannten Geräusch von Beluga.

Ich jedenfalls höre nichts. Was ihm ein unverständliches Kopfschütteln entlockt.

Seine Untersuchung macht ihn noch ratloser. Die Schraube dreht sich problemlos, vielleicht hat sie doch keinen Tampen gefangen.

Das polternde Geräusch bleibt.

Seine Diagnose: „ Entweder ist ein Propeller krumm oder das Halslager der Welle ausgelaufen!“

Die Schlussfolgerung: „ Es wäre nicht klug weiterzufahren und Folgeschäden zu riskieren. Wir müssen Beluga aus dem Wasser heben, feststellen was passiert ist und evtl. reparieren“.

Warum er sich dafür ausgerechnet eine Werft aussucht, zu der wir 2 Stunden zurückfahren müssen, hat sich mir nicht so recht erschlossen.

„Das Geräusch ist weg ----- das Geräusch ist doch nicht weg!“

So unsicher war er eigentlich noch nie.

Die Werft ist schon in Sicht, als uns die Wasserschutzpolizei aufbringt. Bootspapiere und Führerschein wollen sie sehen. Ob Manfred ein Bodensee-Patent hat, wollen sie auch noch wissen.

Beim Rüberreichen von Manfreds Führerscheinmappe gehe ich in einem schnellen geistigen Schnörkel unsere etwaigen Vergehen durch.

Haben wir etwas ins Wasser geworfen? Ziehen wir eine Ölsspur hinter uns her? Haben wir einen Liegeplatz geprellt?

Nein, entscheide ich genauso schnell, wir sind unschuldig wie frisch gefallener Schnee.

Die Herren Polizisten lassen sich Zeit. Anscheinend bewundern sie jeden einzelnen von Manfreds Führerscheinen und das ist eine ganze Menge.

Nach 10 Minuten schicken sie uns an die Werft, sie kämen dann nach.

Na, das kann ja heiter werden.

Als wir angebunden sind, kommen sie längsseits, übereichen Manfred die Papiere, verabschieden sich und geben Gas.

Was sie denn von uns wollten, brülle ich ihnen noch nach.

„Nur ganz normale Sportboot-Kontrolle!“

Wer's glaubt wird selig!

Manfred hat sich schon mal umgesehen.

Ein anderes Sportboot liegt noch da und wartet darauf, dass es bedient wird.

Wie unser Boot heißt, will der Skipper wissen.

Und als Manfred es ihm sagt, grinst er: „Beluga geht durchs Nadelöhr, was...?“

Nach der Mittagspause kommen die Jungs von der Werft an Bord und manövrieren Beluga selber auf den Wagen. Es knirscht und knerbelt, als sich Wagen und Beluga langsam Richtung Ufer bewegen. So richtig wohl fühle ich mich nicht dabei.

Die Inspektion ergibt, dass sich wohl ein Tampen in der Schraube verfangen hatte…., man beachte das Plusquamperfekt!

Ruder und Welle sind blank gescheuert, nur der Delinquent hat sich bereits auf nimmer wiedersehen davon gestohlen.

Eine kluge Entscheidung scheint nicht immer klug.

Also, zurück mit dem Kahn ins Wasser und die Reise beruhigt fortsetzen.