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Kapitel 1
Heimat


Kapitel 2
Loreley


Kapitel 3
Die Mosel


Kapitel 4
Canal de la Marne au Rhin

Kapitel 5
Canal de la Marne á la Saône

Kapitel 6
Auf der Saone


Kapitel 7
In der Seille

Kapitel 8
Zurück auf der Saône

Kapitel 9
Der Doubs
Komödien am laufenden Bande

Die Grotte von Orselle
Traurig trübe Tage
Die Jungfrau
Alleine weiter
Ein Löwe kommt selten allein
Mast- und Schotbruch
Sachen gibts..

Kapitel 9

Der Doubs

Traurig trübe Tage

 

Sie verbrachten einen trüben, regnerischen Sonntag. Die Sonne wagte sich nur selten hervor. Abends verglühte sie in einem genialen Aquarell ihres Schöpfers. Eine gelungene Imitation Noldes. Der katholische Strahlenfächer eines hitzigen Gestirns. Eine glühende Orange, bevor sie in einem letzten blutroten Aufbäumen verging.

Mitten in diese theatralische Kulisse schlug das Schicksal. Die Freundin war auf die andere Seite des Lebens gegangen. Di e zarte Kugel der Hoffnung in ihrem Inneren platzte mit einem schmerzhaften Schlag, und die Scherben schnitten ihnen tief ins Herz. Wer sollte das je verstehen? Wer konnte es begreifen?

Sie verbrachten eine unruhige Nacht. Es war nicht nur die senile Bettflucht, die sie nicht schlafen ließ.

Als sie endlich aufstehen konnten, begannen die Unterseiten der tiefschwarzen Wolken, die düster neben dem Hügelkamm hingen, von der aufgehenden Sonne bestrahlt in rosa- und orangefarbenen Tönen zu glühen.

Bei schauerlichem Wetter setzten sie ihre Reise fort. Sie waren dankbar für den Regen, der die eine oder andere Träne von ihren Wangen spülte.

Es machte sie blind für die Schönheit der Landschaft.

Wie konnten sie es beschreiben, das Tal des Doubs?

Dieses Tal der überwältigenden Kontraste, die Ursprünglichkeit der Landschaft, das Grün der Natur, die wechselnden Farben von Wasser und Himmel, das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln, das geheimnisvolle Halbdunkel mit Sonnenstrahlen, in denen goldenes Geflimmer tanzte. Die Sonne, die ein glitzerndes Bad in den Fluten nahm. Nebelschwaden, die zwischen den Bergen hingen. Die Zeit ruhte hier aus, holte tief Luft, lächelte nostalgisch und tat so als wäre diese Welt in Ordnung.

Wunderbar dramatisch. Sie liebten diese einzigartige Harmonie der Kontraste. Aber sie hatten keinen Blick dafür.

 

 


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