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Kapitel 4

•   Die Franzosen
•   Auf dem Canal de l’est branche
•   sud   zur   Saône (Vogesen-Kanal)
•   Die Vogesen und Lothringen
•   Neue Bekanntschaften
•   Barbecue
•   Auf der Saône
•   Ausländische Freunde
•   Petit Saone
•   Kabinettstückchen
•   Ländermosaik
•   St. Usage
•   Boatspeople
•   In Burgund- Canal de Bourgogne
•   Dijon
•   Cassis
•   Senf
•   Das Land Burgund
•   Wir erklimmen die Scheitelhaltung
•   Wie im Bilderbuch
•   Der Tunnel
•   Abwärts durch die Einsamkeit
•   Schleusendschungel
•   Ruhetag
•   Flavigny
•   Mit dem Fahrrad zum Barbecue
•   Es geht weiter
•   Alesia
•   Burgundische Wunder
•   Montbard
•   Rast bei Schloss Rochefort
•   Menschen beim Schleusen
•   Tonnerre
•   Die letzten Kilometer im
•   Burgund-Kanal
•   Besuch in der Yonne
•    Das Department Yonne
•   Eingeborene und Gäste
•   Abstecher in die Heimat
•   Canal du Nivernais
•   Viele Verkehr
•   Clamecy
•   Salat
•   Nationalfeiertag
•   Hiobs Brüder
•   Wer sich ärgert büßt
•   für die Sünden anderer
•   So’n Pech
•   Besuch hat sich angekündigt
•   Karl der Käfer
•   Canal lateral a la Loire
•   Sehr krumme Touren
•   Canal du Centre
•   Paray le Monial
•   Fete du Canal

•   Die letzten Kilometer zur Saone

Flavigny

 

Endlich! Flavigny, wo der berühmte Anis herkommt.

Das Anis-Bonbon schlechthin.

Ein winziges, eiförmiges, makellos weißes Bonbon, der Anis de Flavigny.

Nachweislich gibt es ihn schon seit 1591, als die nahe Stadt Semur ihn hohen Gästen als Geschenk verehrte. 1632 ließen sich die Ursulinen in Flavigny nieder und zeigten Geschäftssinn. (Der Herr gibt's den Seinen) Sie umgaben den grünen Anis mit einer Zuckerhülle, die sie zusätzlich mit Rosen- oder Orangenblütenwasser parfümierten. Darauf basiert die Herstellung noch heute. Nur die Hersteller haben gewechselt. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgelöst und die Klosterkirche zerstört. Doch die Dorfbewohner fuhren fort, in den alten Klostergemäuern Anis-Bonbons herzustellen. Damals war die Herstellung des Winzlings eine langwierige Prozedur. Das Samenkorn musste in Zuckersirup geschwenkt werden, bis es davon ganz umhüllt war, dann musste der Sirup trocknen, bis die nächste Schicht aufgetragen werden konnte. Sechs Monate dauerte es, bis das Bonbon die richtige Größe hatte.

Im Zeitalter der Automatisierung wurde eine Dragée-Maschine entwickelt, damals mit Dampf angetrieben, heute mit einem Elektromotor. In den schönen alten Kesseln rotieren noch heute die Anissamen mit ohrenbetäubendem Lärm. Sie werden darin in Zuckersirup hin- und hergerollt, bis sie wie ein Schneeball die richtige Größe angenommen haben. 958.904 Dragées rollen ständig in den Turbinen hin und her und nach 2 Wochen wiegen sie genau ein Gramm. Fertig zum Einsacken in eigens dafür entworfene kleine Metalldosen, die früher in der Pariser Metro in einem der ersten Automaten verkauft wurden. Natürlich gibt's die Bonbons heute auch in Pappschachteln und sackweise, aber auch darin sind sie teuer und lecker.

 

Flavigny ist ein Ort in dem sich so Altertümer wie wir, wie zu Hause fühlen. Alt, zauberhaft, viele Ruinen, aber auch viel Flair.

Eine noch ältere Kirche. Der Zahn der Zeit hat kräftig an der Bemalung und am ganzen Gebäude genagt.

Ein wahres Kleinod, die stillende Madonna und der lächelnde Engel. So menschlich!

Im Obergeschoss hat manche Statue den Kopf verloren.

Fantastisch geschnitzte und verzierte Bänke als Chorgestühl.

 

 


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