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Kapitel 4

•   Die Franzosen
•   Auf dem Canal de l’est branche
•   sud   zur   Saône (Vogesen-Kanal)
•   Die Vogesen und Lothringen
•   Neue Bekanntschaften
•   Barbecue
•   Auf der Saône
•   Ausländische Freunde
•   Petit Saone
•   Kabinettstückchen
•   Ländermosaik
•   St. Usage
•   Boatspeople
•   In Burgund- Canal de bourgogne
•   Dijon
•   Cassis
•   Senf
•   Das Land Burgund
•   Wir erklimmen die Scheitelhaltung
•   Wie im Bilderbuch
•   Der Tunnel
•   Abwärts durch die Einsamkeit
•   Schleusendschungel
•   Ruhetag
•   Flavigny
•   Mit dem Fahrrad zum Barbecue
•   Es geht weiter
•   Alesia
•   Burgundische Wunder
•   Montbard
•   Rast bei Schloss Rochefort
•   Menschen beim Schleusen
•   Tonnerre
•   Die letzten Kilometer im
•   Burgund-Kanal
•   Besuch in der Yonne
•    Das Department Yonne
•   Eingeborene und Gäste
•   Abstecher in die Heimat
•   Canal du Nivernais
•   Viel Verkehr
•   Clamecy
•   Salat
•   Nationalfeiertag
•   Hiobs Brüder
•   Wer sich ärgert büßt
•   für die Sünden anderer
•   So’n Pech
•   Besuch hat sich angekündigt
•   Karl der Käfer
•   Canal lateral a la Loire
•   Sehr krumme Touren
•   Canal du Centre
•   Paray le Monial
•   Fete du Canal

•   Die letzten Kilometer zur Saone

Ländermosaik

 

Das Gebiet, das wir heute Frankreich nennen, war in der Geschichte ein geographischer Flickenteppich. Immer umkämpft und von wechselnden Machthabern beherrscht. Die Saône durchfließt die Franche-Comté und Burgund. Im 15. Jahrhundert war Burgund ein mächtiges Königreich zwischen Deutschland und Frankreich. Die Franche-Comté war ein Teil Burgunds bis sie nach Unabhängigkeit strebte und sie auch ertrotzte. Die Franche-Comté kann mit wundervollen Spezialitäten aufwarten, die mich immer wieder meine guten Vorsätze von Enthaltsamkeit vergessen lassen. In Käse ist sie fast nicht zu schlagen, vom Comté bis zum Vacherin, der nur bis Ende Mai verkauft wird. Wunderschöne kleine Orte, bekannte und berühmte Städte, die Wiege des Nationalgetränks der Franzosen, der Geburtsort von Viktor Hugo und Luis Pasteur, aber auch von Rouget des Lisle, dem Verfasser der Marseillaise, das Jura, ein seltener Wein, herrliche glasierte Dachziegel, Burgen, Kirchen und Klöster, Bauwerke für deren Schönheit man glatt den Mönchen die Möncherei verzeihen kann, die Franche-Comté hat einen ganz eigenen Charme. Man muss sie lieben. Und wer sie nicht kennt, sollte meinen Reisebericht vom letzten Jahr noch einmal lesen.

Bei km 268 überschreiten wir die Grenze des département Haute-Saône, verlassen die Franche-Comté und erreichen das département Côte d'Or in Burgund. Bourgogne ist das Hauptziel unserer Reise. Ob es uns allerdings gelingt den Burgund-Kanal zu fahren muss sich erst noch herausstellen, doch so weit sind wir noch lange nicht.

Rechts von uns zweigt der Canal de la Marne á la Saône ab. Wer die Patina historischer Wasserbauten und die Stille der französischen Provinz liebt, wie wir, für den lohnt eine Fahrt durch diesen Kanal auf jeden Fall. Jedoch ist die Schönheit der Stille kein gängiges Ideal in unserer heutigen Zeit und so ist der Kanal selbst in der Sommersaison wenig befahren. Auf der einen Seite, kann man froh sein für jedes Boot das den Kanal nicht befährt, auf der anderen Seite sind aber wenig befahrene Kanäle immer von Schließung bedroht, da ihr Unterhalt zu aufwendig und teuer ist. Doch man kann eigentlich immer auf die Entschlossenheit der französischen Behörden hoffen, sich keinen auch noch so wenig befahrenen Kanal entgehen zu lassen.

Ein mehr als nur unbeständiges Wochenende verbringen wir im Busch, mit grillen und Lagerfeuer bis in den Himmel. Normalsterbliche würden mit Rauchvergiftung im Krankenhaus liegen, doch wir finden es einfach nur wunderbar. Manfred hat wohl in einem Anfall von Langeweile in seinen Schätzen gewühlt und ist dabei auf eine Flagge der Haniel-Reederei gestoßen, ein bunter Gockel grün umrahmt. Es gibt keinen Menschen, zu dem diese Fahne besser passt als John. Also flattert sie jetzt an seinem kleinen Mast. Und der Funkname wurde natürlich sofort den Neuerungen angepasst. Aus Whisky one wurde Chickenman! Halleluja!!

Unser nächster Aufenthalt ist Auxonne.

1788 kam der Leutnant zweiter Klasse, Napoleon Bonaparte, in die Garnisonstadt Auxonne. Er war 18 Jahre alt und fiel durch seine Ernst haftigkeit und seinen Fleiß auf. Er studierte drei Jahre an der königlichen Artillerieschule, danach verließ er Auxonne um sich in Valence dem Regiment von Grenoble anzuschließen.

So kann man denn ohne Bedenken behaupten, dass in Auxonne das große Napoleonische Abenteuer begann.

Zur Demonstration seiner Allgegenwärtigkeit steht der Kaiser versteinert vor dem Hotel de Ville.

 


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