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Kapitel 4

•   Die Franzosen
•   Auf dem Canal de l’est branche
•   sud   zur   Saône (Vogesen-Kanal)
•   Die Vogesen und Lothringen
•   Neue Bekanntschaften
•   Barbecue
•   Auf der Saône
•   Ausländische Freunde
•   Petit Saone
•   Kabinettstückchen
•   Ländermosaik
•   St. Usage
•   Boatspeople
•   In Burgund- Canal de Bourgogne
•   Dijon
•   Cassis
•   Senf
•   Das Land Burgund
•   Wir erklimmen die Scheitelhaltung
•   Wie im Bilderbuch
•   Der Tunnel
•   Abwärts durch die Einsamkeit
•   Schleusendschungel
•   Ruhetag
•   Flavigny
•   Mit dem Fahrrad zum Barbecue
•   Es geht weiter
•   Alesia
•   Burgundische Wunder
•   Montbard
•   Rast bei Schloss Rochefort
•   Menschen beim Schleusen
•   Tonnerre
•   Die letzten Kilometer im
•   Burgund-Kanal
•   Besuch in der Yonne
•    Das Department Yonne
•   Eingeborene und Gäste
•   Abstecher in die Heimat
•   Canal du Nivernais
•   Viel Verkehr
•   Clamecy
•   Salat
•   Nationalfeiertag
•   Hiobs Brüder
•   Wer sich ärgert büßt
•   für die Sünden anderer
•   So’n Pech
•   Besuch hat sich angekündigt
•   Karl der Käfer
•   Canal lateral a la Loire
•   Sehr krumme Touren
•   Canal du Centre
•   Paray le Monial
•   Fete du Canal

•   Die letzten Kilometer zur Saône

Die letzten Kilometer zur Saône

 

Der Kanal kann die Aktivitäten an seinem Ufer gelassen sehen. Schließlich führen seine letzten Kilometer an den berühmten Weinbergen von Burgund vorbei. Auch die Straße entfernt sich und macht wieder dem Treidelpfad Platz.

Gut befestigt ist er ein Eldorado der Radfahrer. Radler nehmen ihr Hobby sehr ernst. Richtig Fahrradfahren kann man nur in entsprechender Aufmachung. Man muss die Contenance wahren, die Garderobe macht nicht nur den Menschen, sie formt besonders den Sportler. Vielleicht bin ich in Ermangelung der richtigen Kleidung ein so miserabler Aktivist. Wie ein Schwarm tieffliegender Monsterinsekten schwirren sie an uns vorbei. Im hautengen, windschlüpfrigen Dress, purpurfarbenes Lycra, indigo-gelb, smaragdgrün, königsblau, grellbunt sind die Farben oder vornehm schwarz. Ihre Beine bewegen sich unermüdlich, unaufhaltsam, immer rauf und runter, in affenartiger Geschwindigkeit.

Sind sie vielleicht so schnell, dass sie unter der sengenden Hitze hindurchfahren oder kühlt sie der Fahrtwind. Ich bin allein schon vom Kopf hin- und herreißen und zugucken erschöpft. Was müssen diese Menschen für Energie aufbringen. Bewundernswert.

Dazwischen schießen dralle junge Dinger auf Rollerskats vorbei, mit wippenden Brüstchen und Höschen so kurz, dass ich denke, dass sich mancher Mann die Lippen leckt. Und die meisten können sogar ein freundliches ça va herüberrufen.

Ein Holzkohlemeiler, der immer noch in Betrieb ist.

Eine letzte Schleuse senkt uns auf das Niveau der Saône ab. Immer noch sind wir im Burgund, aber so am äußersten Rand, dass ich das Kapitel ruhigen Gewissens abschliessen kann. Noch wissen wir nicht welchen Weg wir Richtung Heimat nehmen können. Aus allen Gegenden kommen Hiobsbotschaften. Freund Hugo ist mit seinem Segelboot im Doubs unterwegs und warnt uns, es hätte so wenig Wasser, dass er ständig Grundberührung hat und er hat nicht mal so viel Tiefgang wie wir. Im Vogesenkanal wurde angeblich der Abzweig nach Epinal wegen Wassermangel geschlossen. Auf der Mosel werden Sportboote nicht mehr allein geschleust, auch nicht gegen Entgeld, nur noch mit der Berufsschifffahrt, was zu noch längeren Aufenthalten vor den Schleusen führt.

Wir sind ein bisschen ratlos.

 


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