<Krumme Touren, eine Bootsreise in den Kanälen Nivernais und Bourgogne, Canal du centre,
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Kapitel 4

•   Die Franzosen
•   Auf dem Canal de l’est branche
•   sud   zur   Saône (Vogesen-Kanal)
•   Die Vogesen und Lothringen
•   Neue Bekanntschaften
•   Barbecue
•   Auf der Saône
•   Ausländische Freunde
•   Petit Saone
•   Kabinettstückchen
•   Ländermosaik
•   St. Usage
•   Boatspeople
•   In Burgund- Canal de Bourgogne
•   Dijon
•   Cassis
•   Senf
•   Das Land Burgund
•   Wir erklimmen die Scheitelhaltung
•   Wie im Bilderbuch
•   Der Tunnel
•   Abwärts durch die Einsamkeit
•   Schleusendschungel
•   Ruhetag
•   Flavigny
•   Mit dem Fahrrad zum Barbecue
•   Es geht weiter
•   Alesia
•   Burgundische Wunder
•   Montbard
•   Rast bei Schloss Rochefort
•   Menschen beim Schleusen
•   Tonnerre
•   Die letzten Kilometer im
•   Burgund-Kanal
•   Besuch in der Yonne
•    Das Department Yonne
•   Eingeborene und Gäste
•   Abstecher in die Heimat
•   Canal du Nivernais
•   Viel Verkehr
•   Clamecy
•   Salat
•   Nationalfeiertag
•   Hiobs Brüder
•   Wer sich ärgert büßt
•   für die Sünden anderer
•   So’n Pech
•   Besuch hat sich angekündigt
•   Karl der Käfer
•   Canal lateral a la Loire
•   Sehr krumme Touren
•   Canal du Centre
•   Paray le Monial
•   Fete du Canal

•   Die letzten Kilometer zur Saone

Canal du Centre

 

112 km und 61 Schleusen im Canal du Centre liegen vor uns. 78 m müssen wir hochkraxeln um die Bergkette zu überwinden, die das Tal der Loire vom Tal der Saône trennt, nur um dann 131 m wieder abzusteigen. Karl der Belgier, Luciano der Schweizer, ein Holländer, der darauf besteht, dass er Niederländer und kein Holländer ist, ein paar Bumsboote und der Franzose, der der Meinung ist die Schleusen wären nicht geeignet um mit mehreren Booten zu schleusen, sowie unser Berufsschiffer, der hier seinen Heimathafen hat, trudeln ein. Das wird ein schönes Geklüngel geben, wenn's am Montag weitergeht.

Karl, Luciano und wir brechen auch gleichzeitig auf, nur um dann an der nächsten Schleuse erst mal eine halbe Stunde zu warten, bis ein holländischer Riesenpott aus Amsterdam von oben in die Schleuse einläuft. Mittlerweile ist auch der Franzose eingetroffen. Ich bin sicher, dass ich schon aus 500 m Entfernung sein Zähneknirschen hören kann. Doch es hilft ihm nichts, Karl und Luciano schleusen zusammen, wir mit dem Franzosen.

Die Bedienung der Schleusen ist jetzt völlig anders. Haben wir am Nivernais die Tore mit schweren Holzbalken aufgedrückt, oder mit Hebeln oder Kurbeln bedient, sind jetzt große Räder mit Kettenantrieb im Einsatz, wie schon zu Napoleons Zeiten.

Noch jemanden musste ich leider heute schwer enttäuschen.

Unseren Heinzel.

Zum einen mit der Mitteilung, dass wir gestern das für ihn bestimmte Cote de bœuf genossen haben, zum anderen, dass Manfred mit Luciano das extra für ihn eisgekühlte 5-l-Bierfaß geleert hat. Auch auf seine Frage, ob die beiden wenigsten ordentlich Kopfweh haben heute morgen, musste ich ihn enttäuschen und den angenehmem Geschmack hämischen Mitgefühls in seinem Hals bitter werden lassen. Was nicht in der Speiseröhre der Beiden verdunstet ist, versackte in der Trommel, die feine Leute früher als Embonpoint, ich als Ranzen, Manfred jedoch als seine obenliegenden Nockenwellen, bezeichnet, und hatte überhaupt keine Chance bis zum Gehirn aufzusteigen. Vielleicht hat der Biergeist aber diese Kleinigkeit auch wohlwollend übersehen. Keiner der Herren zeigte irgendwelche Ausfallerscheinungen, was mich bei Luciano, diesem Schweizer Urgestein auch keineswegs erstaunt. Er hat eine Wampe wie eine trächtige Kuh, Durst wie ein Kamel, ein Gemüt wie ein Fleischerhund, einen Schnauzer wie ein Seehund und den trockenen Humor von Emil, dem Kabarettisten.

Pech gehabt, lieber Karl-Heinz.

Wenn der Kopf ab ist, muss man den Haaren nicht nachweinen

 


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